Erweiterung der Infrastruktur macht Trinkwasserversorgung noch sicherer

24.08.2023

Stadtnetze-Geschäftsführerin Alexandra Rösing und Wasserwerksleiter Dominik Pollok im neu erworbenen Pumpwerk (Quelle: Stadtwerke Münster)

Münster verfügt dank des aktiven Grundwassermanagements der Stadtnetze Münster über eine sehr sichere Trinkwasserversorgung. Jetzt investiert der lokale Netzbetreiber in die Erweiterung der Infrastruktur, indem sie eine Entnahmestelle, ein Pumpwerk und eine Fernwasserleitung vom Energieversorger RWE Generation SE erwerben. Die Anlagen sichern die Wasserentnahme aus dem Dortmund-Ems-Kanal und damit die Trinkwasserproduktion in Münster zusätzlich ab. „Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Mit den neuen Anlagen schaffen wir eine zusätzliche Sicherheitsebene für unsere Trinkwasser-Infrastruktur“, unterstreicht Stadtnetze-Geschäftsführerin Alexandra Rösing.

Während andere Regionen in anhaltenden Trockenphasen unter Wasserknappheit leiden, profitiert Münster von einem bewährten Verfahren, bei dem das Grundwasser mit Oberflächenwasser angereichert wird: Weil das natürliche Grundwasservorkommen des Münsterländer Kiessandzugs für die Versorgung der Stadt Münster nicht ausreicht, entnehmen die Stadtnetze Münster im Süden und im Norden Münsters Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal, reinigen es vor und lassen es im Boden versickern. Anschließend fließt es etwa 50 Tage lang durch den Boden, wird durch die Kiese und Sande im Boden ein weiteres Mal gereinigt und vermischt sich auf seinem Weg hin zu den Brunnen mit dem bereits vorhandenen Grundwasser. Nach der Förderung wird es als so genanntes Rohwasser im Wasserwerk erneut gefiltert, bevor es als Trinkwasser an die Haushalte geht.

Neue Infrastruktur ermöglicht stets sichere Oberflächenwasserentnahme

Wenn die notwendigen Modernisierungs- und Anschlussarbeiten an der jetzt erworbenen Entnahmestelle, dem Pumpwerk und der Fernwasserleitung in rund zwei Jahren abgeschlossen sind, ergänzen sie das bewährte System optimal. Sollte eine Wasserentnahme aus dem Dortmund-Ems-Kanal nördlich der Schleuse qualitätsbedingt nicht möglich sein, kann Münsters leistungsstärkstes Wasserwerk Hornheide dank der zusätzlichen Anlagen weiterhin Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal entnehmen. Denn die Entnahmestelle liegt südlich der Schleuse, die bei Wasserverunreinigungen als mechanische Barriere dient. Durch das Schließen ist das Wasser auf der anderen Schleusenseite geschützt und kann weiter für die Oberflächenwasserentnahme verwendet werden.

75 Prozent des benötigten Trinkwassers gewinnen die Stadtwerke Münster in ihren Wasserwerken vor Ort, 25 Prozent liefert Gelsenwasser zu. „Diese Kombination aus Eigenproduktion und Fremdbezug schafft eine hohe Versorgungssicherheit mit Trinkwasser für Münster. Gegen unvorhergesehene Zwischenfälle ist die Trinkwasserproduktion in Münster durch die zusätzlichen Anlagen jetzt noch besser geschützt“, erläutert Dominik Pollok, Leiter Wasserwerke der Stadtnetze Münster.

Über das Pumpwerk und die Fernwasserleitung von RWE:

Ursprünglich dienten die Entnahmestelle, das Pumpwerk und die Fernwasserleitung dem RWE-Kraftwerk in Ibbenbüren zur Kühlwasserlieferung. Obwohl eine Entnahme im Ibbenbürener Raum deutlich näher gewesen wären, fiel die Entscheidung auf das über 40 Kilometer entfernte Münster. Grund dafür war, dass das Wasser bei Ibbenbüren deutlich salzhaltiger und damit ungeeignet als Kühlwasser ist. Mit der Außerbetriebnahme des Kraftwerks wurde die Infrastruktur nicht mehr gebraucht. In den Händen der Stadtnetze Münster tragen Entnahmestelle, Pumpwerk und Fernwasserleitung künftig zur sicheren Trinkwasserversorgung in Münster bei.