Realitätsferner Anforderungswahnsinn und Verbraucherverunsicherung

17.11.2023

Quelle: Stadtwerke Münster

Seit längerem schon streitet die Ampelkoalition über die Fortführung der Entlastungsmaßnahmen für Bürgerinnen und Bürger angesichts der Energiekrise. Die Regierungskoalition sieht in ihrer jüngsten Entscheidung von Donnerstagabend bzw. der für Freitagvormittag anstehenden vor, die gültige und eigens geschaffene Gesetzeslage zu verändern: Die Preisbremsen sollen bis Ende März 2024 verlängert werden, statt Ende des Jahres 2023 auszulaufen. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Wärme und Gas, der eigentlich bis Ende März 2024 gelten sollte, wird voraussichtlich einen Monat verfrüht und einen Monat vor Ende der Preisbremsen, zum 1. März 2024, wieder angehoben werden. Aus den Beschlüssen folgt für Energieversorger die Pflicht, in einem neu definierten, kurzen Zeitraum mehrfach Energiekosten unterschiedlich auszuweisen und Kundinnen und Kunden zu informieren.

„Wir erleben wieder mal, dass der kleinste politische Nenner zum realitätsfernen Wahnsinn führt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk. „Diese Art von Beschlüssen endet in kaum noch zu bewältigende Anforderungen vor allem an Stadtwerke und einer hochgradigen Verwirrung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.“

In den heute – auch durch gesetzliche Vorgaben – hochkomplexen IT-Systemen sind die Änderungen nicht mit ‚ein paar Klicks‘ umgesetzt „und unsere Mitarbeitenden sind seit vielen Monaten hoch belastet, weil Kunden zurecht Erklärungen fordern, die wir kaum mehr leisten können. Es gibt keine Verlässlichkeit, obwohl unsere Kundinnen und Kunden und wir als Versorger sie so dringend bräuchten“, so Sebastian Jurczyk.