Worauf es bei der Serverkühlung ankommt
Gdanitz weist in diesem Zusammenhang besonders auf die Energieeffizienz der Kühltechnik hin: „Fast die Hälfte der Energie, die ein Rechenzentrum insgesamt benötigt, entfällt auf die Kühlung. Dabei können Optimierungsmaßnahmen die Energieeffizienz der Kühlung signifikant verbessern“. Ein noch wichtigerer Punkt ist dabei auch die Zuverlässigkeit der Technologie. Denn für Anwender mit hochsensiblen Daten, die eine 100-prozentige Verfügbarkeit erfordern, wäre ein Ausfall der Kühlung fatal, sodass diesem in jedem Fall vorzubeugen ist. Darüber hinaus ist das Monitoring, speziell für sogenannte Co-Location-Server-Zentren, in denen Server oder deren Infrastruktur vermietet werden, von großer Bedeutung. Grund dafür ist, dass die Betreiber hier oft verpflichtet sind, die Rahmenbedingungen im Serverraum, wie zum Beispiel Lufttemperatur oder Feuchtigkeit, zu dokumentieren. Für den Fall, dass ein Rechenzentrum in mehreren Ausbaustufen geplant wird, ist schließlich auch die Erweiterbarkeit essenziell. Das ermöglicht den nachträglichen Ausbau der Kühlleistung.
„Aus jahrelanger Erfahrung wissen wir heute, dass beim Auslegen der Kühltechnik mehrere Faktoren berücksichtigt und bedarfsgerecht gewichtet werden müssen“, sagt Gdanitz. Hierfür sind einige kundenspezifische Rahmenbedingungen zu beachten:
- Wärmelast: Die von Servern abgegebene Wärme ist im wesentlich abhängig von der Rechenleistung. Je größer die Rechenleistung, desto höher ist die daraus entstehende Wärmelast. Diese muss von der Kühltechnik aus dem Rechenzentrum abgeführt werden.
- Klimatische Bedingungen: Die Außentemperatur an den Server-Standorten entscheidet häufig über die Art der Kühltechnik. Während zum Beispiel kühlere bis gemäßigte Klimazonen aufgrund ihrer niedrigen Lufttemperaturen sehr gut für den Einsatz einer energetisch vorteilhaften Freikühlung geeignet sind, gestaltet sich das in wärmeren Regionen Südeuropas deutlich schwieriger.
- Investitionsbudget: Ziel der Auslegung von Kühltechnik ist es, Anwendern möglichst wirtschaftliche und kosteneffiziente Lösungen anzubieten.
- Anwender-Modell: Abhängig von den Anforderungen des Anwenders, müssen Serverkühler bestimmte Leistungsansprüche wie Verfügbarkeit oder Erweiterbarkeit erfüllen. Angesichts der zahlreichen unterschiedlichen Modelle ist dieser Faktor besonders wichtig, um die Kühltechnik präzise und bedarfsgerecht auszulegen.
In-Row-Wärmetauscher für den modularen Aufbau
„Für eine klassische Serverkühlung werden häufig Systeme der In-Row-Kühlung eingesetzt, die den Serverraum mit kalter Luft versorgen“, sagt Gdanitz. In-Row-Wärmetauscher werden mit geringem bauseitigem Aufwand direkt zwischen die einzelnen Server-Racks platziert. Sie nehmen die Abwärme der Server auf, geben sie ans Kühlwasser ab und drücken kühle Luft zurück. Ein Beispiel dafür ist der in-row Wärmetauscher für optimierte Kühlung aus der technotrans - Gruppe. Die einzelnen Lüfter einer Kühleinheit sind modular auf- oder abbaubar und können sogar im laufenden Betrieb ausgetauscht werden.