Chefs in spe werben um Studierende

31.01.2022

Heiß begehrt fühlen durften sich die Studierenden bei der zwölften Auflage von „Meet the Boss“, der virtuellen Runde mit der potenziellen Chefin oder dem Chef von morgen.

Die IHK-Initiative „In|du|strie - Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ bringt in dem digitalen Format Führungskräfte aus Unternehmen mit dem möglichen Fachkräftenachwuchs ins Gespräch. Diesmal war die Fachhochschule Münster mit im Boot. Deren Studierende wurden von den Firmenvertreterinnen und -vertretern direkt umworben: mit spannenden Auslandseinsätzen oder sogar konkreten Jobangeboten.

Innovationstreiber Industrie

„Wir suchen Werkstudenten“ war zum Beispiel auf dem Bildschirm von Sandra Wagemann zu lesen, inklusive QR-Code für schnell entschlossene Bewerberinnen oder Bewerber. Die Personalmanagerin von der Heinz Lackmann GmbH & Co. KG stellte gemeinsam mit Volker Nordberg ihr Unternehmen vor. Lackmann digitalisiert Energie. Das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Münster ist führender Anbieter im Bereich Messtechnik und -daten für Energieunternehmen und gestaltet darüber die Energiewende mit.

Daneben präsentierten sich der Beumer Maschinenfabrik aus Beckum, technotrans aus Sassenberg, die Warendorf Küchenfabrik und die Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle FFB aus Münster. Ein breites Spektrum hochtechnologischer Unternehmen also: „Industrie ist Innovationstreiber“, räumte IHK-Geschäftsbereichsleiter Sebastian van Deel deshalb mit dem Klischee „rauchender Schornsteine“ auf.

Antworten aus erster Hand

In den Köpfen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war ohnehin ein schon zeitgemäßeres Bild verankert: Ihnen ging es darum, auch in Pandemiezeiten Kontakte zu spannenden Firmen zu knüpfen. Mit dabei war zum Beispiel ein Wirtschaftsingenieur aus Syrien, der kurz vor seiner Bachelorarbeit steht, eine duale Maschinenbau-Studentin oder ein Produktdesigner, der ein Netzwerk für den Berufseinstieg aufbauen möchte. Gemeinsam mit ihren Mit-Studierenden hatten sie nach der Vorstellungsrunde durch die Unternehmen die Gelegenheit, in sogenannten „Break Out Sessions“ ihre Chefin oder Chef in spe kennenlernen.

Vor allem nutzten sie die Chance, Fragen zu stellen und Antworten aus erster Hand zu bekommen: zu den Produkten, aber auch zum richtigen Zeitpunkt für eine Bewerbung oder wie es der Arbeitgeber mit der Work-Life-Balance hält. „Wir geben unseren Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten, ihre Aufgaben zu erledigen“, erklärte dazu Saskia Wessel von der Fraunhofer FFB. „Flexible Arbeitszeitmodelle und digitale beziehungsweise hybride Meetings geben unseren Mitarbeitern viel Freiraum. Die Basis hierfür ist das hundertprozentige Vertrauen zu allen Mitarbeitern.“ Für den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle sucht sie vor allem Kollegen aus dem Ingenieurwesen, der Chemie, Informatik, der Wirtschaftswissenschaften sowie Techniker und Verwaltungsmitarbeiter.

„Die Welt kennenlernen“

Die BEUMER Maschinenfabrik sucht insbesondere Software-Spezialisten, Mechanical and Electrical Engineers, um vielfältige internationale Projekte voranzubringen. Die Intralogistik-Lösungen von BEUMER finden sich nicht nur in der Zementindustrie, sondern in vielfältigen Anwendungen in Flughäfen, Logistikcentern und Hafenanlagen weltweit. „Die Welt kennenzulernen“, das sei bei Beumer möglich, versprach CFO Guido Hesse.

Weltweit unterwegs ist auch technotrans. Das Unternehmen aus Sassenberg, das ursprünglich aus dem Druckbereich kommt, hat sich neue Märkte erschlossen – vor allem im Bereich der Kühlsysteme. Dabei profitiert technotrans vom Wunsch der Kunden nach leistungsfähigerer Technik. Es gelte das Prinzip „immer schneller, höher, weiter“, erklärte Vorstandsmitglied Peter Hirsch. Und da sei man „schnell beim Thema Kühlung“. Was beispielsweise für die Medizintechnik genauso gelte wie für die Elektro-Mobilität.

Die Persönlichkeit zählt

Viel Verständnis für diese unterschiedlichen Anwendungen erwartet Hirsch von Bewerberinnen und Bewerbern. Doch für eine erfolgreiche Bewerbung sei etwas anderes noch entscheidender: „Fachliches Wissen ist wichtig, aber es zählt die Persönlichkeit.“ Und wie steht es mit den Chancen ausländischer Bewerber? „Wir empfinden unterschiedliche Nationalitäten als Bereicherung“, betonte er. Und von einem börsennotierten Unternehmen werde „Diversity“ ohnehin erwartet.

Wer selbst einen ersten Schritt auf der Karriereleiter wagen möchte: Am Donnerstag, 7. April 2022, findet von 16 bis 18 Uhr die erste Ausgabe von „Meet the Boss“ im neuen Jahr statt.

www.ihk-nordwestfalen.de