Bottroper Firma erfindet innovative Desinfektionsgeräte


13.04.2021

Peter Mackenrodt, Geschäftsführer von „m+f KEG-Technik“, hat eine moderne Desinfektionsstation entwickelt. Foto: Holger Czeranski

Eigentlich ist die Bottroper Firma „m+f KEG-Technik“ seit Jahrzehnten auf die Herstellung von Abfüllanlagen für Getränke spezialisiert. Doch durch die Coronapandemie hat sich ein neuer Geschäftszweig aufgetan. Warum die Firma nun moderne Desinfektionsspender vertreibt, hat uns Geschäftsführer Peter Mackenrodt erzählt.

Der 55-jährige Gladbecker Peter Mackenrodt hat seinen beruflichen Werdegang mit einem Fremdsprachenstudium und der Tätigkeit als Wirtschaftsübersetzer gestartet. „Doch irgendwann wollte ich nicht nur übersetzen, sondern auch verstehen“, erzählt er. Er beginnt ein Elektrotechnikstudium und bildet sich zum Industriekaufmann und Diplom Kaufmann weiter. Wie der Zufall es so will, landet er schließlich in Bottrop bei „m+f KEG-Technik“.

Das Unternehmen wurde bereits 1973 gegründet und agiert international. Spezialisiert hat sich die Firma auf den Bau von Abfüllanlagen für Bier, Wein oder Softdrinks. 2008 wird Peter Mackenrodt Geschäftsführer. Doch nun zu den Desinfektionsspendern…

Als im Frühjahr 2020 das Coronavirus nach Europa kam, beschäftigte sich der Gladbecker mit der Frage, was man gegen das Virus machen kann. „Ich habe mich gefragt, was hilft und das Virus tötet. Die Lösung ist hochprozentiger Alkohol von mindestens 63 Prozent“, erzählt er. „Und dann dachte ich mir: Alkohol abfüllen können wir!“

Schnell entschied er mit seinem Team, das eigene Mehrweg-KEG-System als Grundlage zu nehmen, um einen modernen Desinfektionsspender zu bauen. Schon im März 2020 war der erste Prototyp fertig. „Es ist von Vorteil, dass wir ein mittelständiges Unternehmen sind. So waren wir irre schnell“, so Peter Mackenrodt.

Dabei hat das Gerät der Firma „m+f KEG-Technik“ enorme Vorteile gegenüber den üblichen Plastik-Handspendern. „Unsere Hygienestationen sind berührungslos, enthalten 13.300 Desinfektionsgänge im Mehrweg-KEG, melden sich per SMS bei Leermeldung und haben eine LED-Beleuchtung. Zudem hat unser 72%iges Desinfektionsmittel „LÜRASAN“ einen angenehmen Citrus-Duft und pflegende Eigenschaften“, erklärt er. Im nächsten Schritt werden die Geräte mit einer automatischen Temperaturmessung ausgestattet.

Mit dem fertigen Gerät ging es in den Vertrieb – dieser zeigte sich aber schwieriger als gedacht. „Wir haben extra eine externe Akquisefirma zugeschaltet. Die haben sich die Zähne ausgebissen“, erzählt der Geschäftsführer. Gerade bei Verwaltungen stand er oft vor verschlossenen Türen. Große Firmen nutzten lieber kostengünstige „Alibispender“, wie er sagt. „Vielen ist nicht bewusst, wie wichtig das Thema ist“, sagt Mackenrodt. „In vielen Supermärkten und Geschäften hängen zwar Desinfektionsspender. Doch nicht selten sind diese leer und man vergisst Desinfektionsmittel nachzufüllen.“

Doch eine Handvoll Kunden konnte er für die modernen Spender gewinnen. So setzt das Autohaus Bellendorf in Kirchhellen die Geräte zur Virenbekämpfung ein. Und auch die Stadt Bottrop hat drei Geräte geordert. Zwei davon stehen im Impfzentrum. Zudem hat die Firma „m+f KEG-Technik“ selbst fünf Geräte an Schulen verliehen. Zwei davon stehen im Riesener Gymnasium in Gladbeck.